Das DiLab-Konzept
Eine ausführliche Beschreibung mit Praxisbeispielen finden Sie im folgenden Artikel:
Mägdefrau, J.; Birnkammerer, H.; Kufner, S.; Köstler, V.; Müller, C. (2024) Didaktische Innovation in der Lehrkräftebildung: Theorie und Praxis der Lehre in den Passauer Innovationslaboren. In: M. Brandl (Hrsg.). 40 Jahre Lehrkräftebildung an der Universität Passau: Ein- und Ausblicke. (S. 86-94). https://doi.org/10.15475/paradigma.2024.1.10
Das DiLab verfolgt mit dem „Approximations-of-Practice-Ansatz“ das Ziel, Theorie und Praxis in der Lehrkräftebildung besser zu verbinden. Damit wird auf aktuelle Befunde aus der Forschung reagiert, wonach ein bloßes Mehr an Praxis nicht unbedingt zu einem Mehr an beruflicher Handlungsfähigkeit führt. Ein auf praktische Erfahrung verengtes Praxisverständnis reduziert sie oft auf berufliches Handeln und vergisst die handlungsrelevante Bedeutung berufstypischer Wahrnehmungs- und Interpretationsmuster, die Lehrkräfte als Berufsgruppe teilen.
In typischen DiLab-Seminaren entwickeln Studierende alternative Handlungsoptionen und erarbeiten und diskutieren berufstypische Deutungen von Praxis. Der Komplexitätsgrad steigt dabei im Studium an: Von einfachen handlungsdruckentlasteten Übungen bis zur selbstständigen Durchführung einer Unterrichtsstunde erwerben die Studierenden schrittweise Handlungskompetenzen. Praxiserfahrungen werden somit schrittweise und in komplexitätsreduzierender Form erfahrbar gemacht und reflektiert, damit kritische Distanz möglich wird und die Praxis evidenzbasiert analysiert werden kann.
Arbeitsschwerpunkte
Unsere Arbeitsschwerpunkte liegen auf den Themenfeldern Individualisierung, kooperatives Lernen und Lehren und Lernen mit digitalen Medien.
Theoretische Rahmenmodelle
TPACK
Kompetentes Lehrerhandeln greift auf eine Wissensbasis zurück, die sich aus dem Zusammenspiel mehrerer Wissensfacetten ergibt. Fachliches, technisches und pädagogisches Anwendungswissen sollen strukturell so miteinander verknüpft werden, dass Lehrende fundiert entscheiden können, welche digitalen Medien für welche Fachinhalte in welcher pädagogisch-didaktischen Form eingesetzt werden sollen.
(Bildlizenz: frei via tpack.org)
SAMR
Das SAMR-Modell (Puentedura, 2006) bildet den Einsatz von Technologien in Lehre und Unterricht in vier Stufen ab.
Auf der untersten Stufe "Substitution" werden Technologien nur für den Ersatz von bisher schon vorhandenen Arbeitsmitteln eingesetzt. Auf der obersten Stufe "Redefinition" ermöglicht der Einsatz von Technologien die Gestaltung von Lehr-Lernszenarien, die zuvor (vor dem Erscheinen dieser Technologie) so nicht vorstellbar gewesen wären.
(Bildlizenz: CC BY-SA 4.0 via commons.wikimedia.org/wiki/File:The_SAMR_Model.jpg)